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Leseprobe 2.Kapitel

Auszug aus dem 2.Kapitel

Dieser Text ist ein Auszug aus meinem Buch Das geheime Buch des ZEN

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Kapitel 2: Praxis
Nachdem die notwendigen theoretischen Grundlagen des Buddhismus und des ZEN im ersten Kapitel behandelt wurden, soll dieses Kapitel ausschließlich der Praxis der ZEN-Übung dienen. Sie werden in diesem Kapitel alles Notwendige erfahren, wie Sie vom Affengeist-Zustand bis zum Nirwana gelangen können. Sie werden viele detaillierte praktische Anleitungen finden, unter anderem auch, wie Sie die größten Fehler im ZEN vermeiden und so schnellere Erfolge erzielen können. Während Ihres Wegs durch ZEN wird es zu ZEN-typischen Erfahrungen kommen. Diese sind:

- Das Kensho
- Der Große Tod
- Das Satori (Das Erwachen)
- Die Erleuchtung
- Das Nirwana

Diese Erlebnisse sollen jeweils in einem Spezial an entsprechender Stelle ausführlich erklärt werden. Am Ende jeder Phase finden Sie außerdem Merkmale der jeweiligen Übungsphase, wie sie typischerweise bei ZEN-Schülern vorkommen.
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Die Methode dieses Buches setzt sich aus der Atemzählübung und der Koan-Arbeit der Rinzai-Schule zusammen. Dabei wird die Koan-Arbeit wie beschrieben nicht auf traditionelle Rinzai-Art, sondern in Form einer Mantra-Übung durchgeführt. Für die Atemzählübung wurde die Übung der Körperachtsamkeit aus der Soto-Schule entnommen. Der Effekt, der eintreten wird ist nicht vergleichbar mit irgendeiner Schule, da es eine Mixtur aus vielen ZEN-Techniken ist. Sie werden durch diese Übungen wie beim Soto-ZEN auf tiefere Stockwerke des absoluten Samadhi trainiert. Bevor eine solche Übung überhaupt wirksam geübt werden kann, müssen Sie zunächst die Atemzählübung durchführen und so notwendige Konzentration und Achtsamkeit aufbauen. So können Sie die oberste Schicht des Bewusstseins durchdringen und in die zweite Schicht gelangen. Erst in dieser zweiten Ebene ist wahre ZEN-Übung möglich, denn hier beginnen die ersten Jhanas.

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Merkmale der 2. Phase
Nachdem der Schüler die Atemübung aus der 1. Phase durch die MU-Übung ersetzt hat, befindet er sich auf direktem Weg zum Satori. Das Ziel ist zunächst, mit der Leere im absoluten Samadhi immer öfter in Kontakt zu treten. Der Schüler kann so nach und nach in einen Zustand innerer Ruhe gelangen, Gedanken und Gefühle können aber anfangs nur mit Kraftanstrengung fallen gelassen werden. Dort in der Ruhe hat der Schüler vielleicht noch ein Kensho erfahren und freut sich über diese erneute Erfahrung. Gleichzeitig wird er allerdings auch wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, denn er stellt schnell fest, dass sein Geist sich noch nicht so beherrschen lässt, wie er es wünscht. Er kommt einfach nicht wieder zur Ruhe, so sehr er sich auch anstrengt.

Mit beständiger Übung kehren im Schüler dann jedoch Ruhe und Stille ein. Er erkennt, dass er mit der Leere in Kontakt treten kann, wenn er im reinen Gewahrsein ist, ohne etwas zu wollen. Der Affengeist blitzt zwar manchmal noch auf, aber er kann ihn inzwischen ohne Mühen kontrollieren. Der Schüler erkennt, dass der Affengeist ursächlich für die Verfälschung der wahren Wirklichkeit ist. Er muss immer wieder das Bewusstsein in der Leere vom Affengeist reinigen. Dadurch gelangt er tiefer und tiefer in die Leere und erkennt erstmals wirklich, wohin der Weg führt.

Irgendwann kann der Schüler schnell in tiefere Jhanas gelangen. Er hat allerdings noch das Gefühl, als müsste er etwas erreichen. Erst wenn er auch diese Schranke loslässt, durchläuft er eines Tages mitten im tiefen Samadhi den Zustand des Großen Todes und kommt zum Satori. Der Schüler hat alle Anstrengungen, die er auf der Suche durchstehen musste, vergessen und hat das Gefühl, endlich zu Hause zu sein. Egal wo und wie, er kann immer ins absolute Samadhi kommen, sei es im Sitzen oder im Liegen. Der Schüler ist nicht mehr an eine bestimmte Haltung oder Atmung gebunden. Sobald der Schüler jedoch wieder anfängt, bewusst und ego-bezogen zu denken oder zu handeln, hat er sich wieder von der Leere des Satori entfernt.
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