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Besonderes

Was ist Zen?

Diese Darstellung ist meinem Buch Das geheime Buch des ZEN entnommen.

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ZEN geht davon aus, dass alle Menschen bereits erleuchtet sind. Deshalb brauchen wir im ZEN gar nichts mehr suchen oder erlangen. An dieser Erkenntnis hindert uns unser rational denkender Geist. So geht ZEN davon aus, dass der menschliche Geist sich seit der frühesten Kindheit mit falschen Projektionen, Modellen und Konzepten angefüllt hat. Diese Konzepte gaukeln uns eine imaginäre Welt vor. So leben wir in einer Traumwelt, ohne es zu bemerken. Diese Traumwelt verursacht Leid, Kummer und Schmerz. Sie verursacht das Gefühl, von sich selbst getrennt zu sein. Sie macht uns depressiv und launisch. Sie lässt uns nicht mehr richtig schlafen. Sie lässt uns unter Leistungsdruck leiden. Sie führt zu Energiemangel, zu Problemen in der Partnerschaft, mit Kindern, mit Eltern und anderen Menschen. Sie nährt unser Ego. Sie verursacht die Angst vor dem eigenen Tod. Sie lässt uns hassen und töten.

ZEN nutzt neben der meditativen Bewusstmachung unter anderem die Techniken der Achtsamkeit und Konzentration. Dadurch stoßen wir zu unserer wahren Natur und zur wahren Wirklichkeit aller Dinge durch, überwinden die Angst vor dem eigenen Tod und leben in einem dauerhaft befreiten Zustand. Wir müssen also anfangs lediglich unseren verwirrten Ego-Geisteszustand loslassen, um diese selbst produzierte Traumwelt durchbrechen und zu erkennen, dass wir bereits die ganze Zeit erleuchtet waren.

Die wahre Natur ist das, wonach Menschen seit Anbeginn der Zeit suchen. ZEN ist auf das direkte Erleben dieser wahren Natur ausgerichtet. Das bedeutet, dass ZEN die reine Erfahrung der wahren Natur des Menschen fernab von jeder Illusion und Verblendung ist und dass eine direkte Erfahrung im Diesseits möglich ist. Im ZEN wird diese wahre Natur des Menschen wahre Natur, Buddha-Natur oder Leerheit genannt. Der Begriff Leerheit ist somit nicht als Abwesenheit von etwas zu verstehen, sondern als Natur, Prinzip oder Urgrund. Gemäß Buddhas Lehren haben nicht nur Menschen, sondern alle Lebewesen die Buddha-Natur inne. Alle Lebewesen streben somit nach einem solchen befreiten Zustand voller Glück und Harmonie. Doch nur uns Menschen ist es vergönnt, diese wahre Natur in uns wiederzuentdecken.

Zuständig für die verwirrenden Projektionen und Konzepte ist unser Denk-Bewusstsein, das uns von unserer Buddha-Natur trennt. Es spielt uns jeden Tag immer wieder einen neuen Film vor, dem wir fasziniert folgen. Dieser Film besteht aus Gedanken und Gefühlen, die unser Ego unbewusst produziert. Da wir uns jedoch genau darüber eben nicht bewusst sind, folgen wir diesem Film gebannt, der uns die wahre Wirklichkeit allerdings nur vorgaukelt. Mit ZEN lernen wir, zwischen Film und Realität zu unterscheiden. Wir lernen unter anderem, Beobachter des Films zu werden. Der Film ist nicht die wahre Wirklichkeit, sie steckt dahinter. Die wahre Wirklichkeit ist frei von allen Verblendungen und an sich leer von solchen Erscheinungen. Haben wir dies durch das Satori einmal tief innerlich gespürt und durchblickt, sind wir wahrlich zur wahren Natur aller Dinge erwacht. Deshalb wird das Satori in diesem Buch auch als Erwachen bezeichnet. Ein ZEN-Schüler sollte demnach zunächst erst einmal versuchen, den Zustand des Satori zu erlangen.

In diesem Buch werden von mir folgende wichtige geistige Zustände des ZEN unterschieden, die notwendigerweise nacheinander durchlaufen werden müssen:

- Satori (Erwachen)
- Erleuchtung
- Nirwana

Das Satori führt zu einem erwachten Bewusstseinszustand. Die meisten Menschen beginnen mit ZEN, weil Sie Angst vor dem eigenen Tod haben und die Frage vom Sinn des Lebens für sich klären wollen. Sie wollen nicht glauben, sondern spüren. Sie wollen die Wahrheit in sich erfahren. Durch das mystische Erlebnis des Satori werden diese Fragen beantwortet. Das Satori ist das Einswerden mit der Leerheit, das spirituelle Erwachen. Viele Schüler beenden danach Ihre ZEN-Übung, einigen reicht die Erfahrung des Satori allerdings nicht aus. Sie wollen mehr. Solche Schüler müssen nach dem Satori eine mentale Reinigungsphase durchlaufen, um wahre Erleuchtung und Nirwana zu erlangen. Nirwana ist gleichbedeutend mit unerschütterlicher Gelassenheit, Ruhe und Frieden. Ein erleuchteter Geisteszustand stützt Sie in allen Lebenslagen, lässt alle Probleme einfach abprallen. Es gibt nach der Erleuchtung an sich keine wirklichen Probleme mehr. Können Sie diesen Zustand dauerhaft aufrechterhalten, sind Sie ins Nirwana eingegangen.

Der Weg zur Erleuchtung und zum Nirwana führt über das Loslassen. Loslassen von alten Vorstellungen, von Meinungen, Wahrheiten, Verhaltensmustern, Überzeugungen. Loslassen vom Ego, vom rationalen Geist. Loslassen des Loslassens und letztlich von allem, was Sie für wichtig halten und auf was Sie Ihr Leben im Moment noch stützen. Erst wenn Sie alles losgelassen haben, können Sie wirklich Satori, Erleuchtung und Nirwana erreichen. Danach kommt das Leben in einer Fülle und Herrlichkeit zu Ihnen zurück, die Sie sich vorher nie vorgestellt hätten.


Die Besonderheit von Zen

Diese Darstellung ist meinem Buch Das geheime Buch des ZEN entnommen.

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Buddha wollte durch seine ursprüngliche Lehre das leidvolle Leben der Menschen beenden oder zumindest verbessern und erträglicher machen. Dies versuchte er durch die meditative Bewusstmachung des Göttlichen. Es haben sich nach seinem Tod jedoch etliche buddhistische Bewegungen entwickelt, die verschiedene Techniken, Götter und andere Rituale als Werkzeug zu seiner anfänglichen Lehre hinzufügten. Die buddhistischen Lehren waren so mit der Zeit ziemlich stark erweitert, farbenfroh und bunt geworden.

Nach einiger Zeit schlossen sich einige Buddhisten zusammen, die wieder zur Essenz der Lehren Buddhas zurückkehren wollten: die Beendigung des leidvollen Lebens. Sie nannten ihre Bewegung Chan und erinnerten sich, dass Buddha die Erleuchtung durch Meditation erlangt hatte. Deshalb erkannte die Chan-Bewegung, dass Hilfsmittel wie Rezitationen oder Anbetung von Heiligen zwar auf dem Weg helfen konnten, aber kaum mehr etwas mit der anfänglichen Lehre Buddhas zu tun hatten. So wendeten sich die Anhänger des Chan vom „aufgeblähten“ Buddhismus ab und suchten wieder dort, wo Buddha auch selbst die Erlösung fand: In der meditativen Einsicht im Hier und Jetzt. Aus Chan wurde ZEN. Obwohl ZEN immer noch eine Strömung des Mahayana ist, will es auch heute noch zum Ursprung zurückkehren und negiert deshalb an sich jede Art von Heiligen oder Lehre, selbst die des Buddhismus. Denn ZEN ist die Lehre der Leerheit.

Sucht man einen Vergleich, ist ZEN vielleicht das, was Buddha intuitiv erlebte. Das, was er dazu aussprach, ist Theravada oder Mahayana. Es wurde schon durch den Versuch verfälscht, es in Worte zu fassen. Und somit ist ZEN nicht Mahayana und nicht Theravada. ZEN ist ZEN. ZEN ist ein direkter, mystischer Zugang zur Leerheit und im Grunde nicht einmal Buddhismus, sondern religionsübergreifend. Es geht im ZEN nicht um das stundenlange Rezitieren von Schriften. ZEN vertritt sogar die Meinung, dass alle Schriften missachtet werden sollten, denn die wahre Wirklichkeit kann jeder nur in sich selbst finden, nicht in Schriften oder Rezitationen. Solche Werkzeuge und Hilfsmittel können zwar nützlich sein, aber durch stundenlanges Rezitieren oder Lesen von Schriften können niemals Satori oder Erleuchtung gefunden werden. Dasselbe gilt für dieses Buch: Auch dieses Buch kann Ihnen nur den Weg weisen, erleben müssen Sie ihn alleine.

ZEN führt in der wahren Essenz der Lehre direkt zur Leerheit des Satori, der Erleuchtung und des Nirwanas. Diese Lehre von der Leerheit ist jedoch auch sehr unverständlich – eben weil sie erlebt werden muss und nicht beschrieben werden kann. Gerade deshalb bediente und bedient sich ZEN auch heute noch der typischen Mahayana-Hilfsmittel wie heiligen Buddhas und Bodhisattvas. Alle diese Behelfe haben Ihren Sinn und erfüllen einen Zweck, aber sie gehören ursprünglich nicht zur essenziellen Lehre des ZEN.

Im ZEN muss an sich nichts getan werden, als sich hinzusetzen und den rational-denkenden Ego-Geist fallen zu lassen. Dann bekommt man Zugang zur intuitiven Wahrheit in der Leere und zur eigenen Buddha-Natur. ZEN geht also davon aus, dass die Befreiung schon in dem Suchenden wohnt und nicht erst erarbeitet oder erlangt werden muss. Insofern stellt ZEN neben den Auslegungen des Buddhismus auch die unseres denkenden Geistes in Frage. Es ist auf gewisse Weise eine radikale, antiautoritäre Schule, ohne jedoch dabei die anderen Wege zu missachten und für unbedeutend oder nichtig zu erklären. ZEN ist nur ein Weg und kann keineswegs der einzige wahre richtige Weg für alle Suchenden sein, genauso wie der Buddhismus selbst das nicht sein kann. ZEN vertritt die Meinung, dass wir Zugang zu unserer Buddha-Natur nur auf direktem Wege erlangen können, ohne uns mit unwichtigen Nebensächlichkeiten abzugeben. Im ursprünglichen ZEN gibt es grundsätzlich keine Lehre von Buddhismus, Karma, Wiedergeburt oder sonst irgendwelchen anderen buddhistischen Konzepten.

ZEN legt wie bereits beschrieben einen großen Stellenwert auf Meditation, denn nur in der Meditation können Sie sich selbst erkennen und sich vom Ego befreien. ZEN trainiert das Bewusstsein auf Leere. In dieser Leere können das Satori und später die Erleuchtung und das Nirwana geschehen. Dies geschieht durch eine Reinigung des Bewusstseins in der Meditation. Das Satori geschieht demnach, wenn das Bewusstsein ausreichend von rationalem Denken gereinigt wurde.

Daneben ist aber auch Glaube wichtig. Glaube ist die Grundlage jeder Art von Spiritualität, denn durch Ihren Glauben bestimmten Sie selbst den persönlichen Einsatz und die Intensität Ihrer Übung. An was Sie jedoch glauben wollen, ob an etwas Höheres, Buddha, oder sonst eine Macht, ist eine Entscheidung, die Sie für sich fällen sollten. ZEN ist keine Religion, aber jede Religion praktiziert als grundlegende Übung die Meditation. Da ZEN eine spezielle Form von Meditation ist, ist es in jeder Religion und auch in anderen spirituellen Wegen enthalten.

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Aber ist ZEN gleichzusetzen mit Satori? Nein, denn ZEN entwickelt sich erst auf dem Weg zum Satori. ZEN ist in allem, was wir tun und erleben. Im Autofahren, in der Büroarbeit, im Familienleben. ZEN ist eine Art Lebensanschauung, in der die eigene Verblendung des Egos nach und nach deutlich wird und das Loslassen des Egos nach und nach zum normalen Zustand des Geistes wird. Nach dem Satori ist ZEN vor allem eine Arbeit mit den eigenen inneren Konzepten und dem eigenen Karma. Erst wenn fehlerhafte Konzepte abgelegt wurden und das eigene Karma erkannt und getilgt wurde, können Erleuchtung und Nirwana geschehen.