Erwartungen
Unser Leben ist geprägt von Erwartungen.
Kann ich wirklich Liebe geben, ohne zu erwarten, ebenfalls etwas Liebe zurückzubekommen?
Kann ich wirklich anderen Menschen helfen, ohne zu erwarten, dass mir auch irgendetwas Gutes geschieht?
Kann ich ZEN wirklich üben, ohne zu erwarten, Erleuchtung zu erlangen?
Natürlich üben Schüler ZEN mit der Erwartung, irgendwann einmal Erleuchtung zu erlangen und gerade das ist auch eine große Motivation.
Aber eigentlich ist es grundsätzlich eine falsche Herangehensweise, denn die Erleuchtung liegt bereits in jedem kleinen Moment, den wir leben.
Es sind die Erwartungen, die uns davon abhalten, im Hier und Jetzt zu verweilen und so sehen wir die Erleuchtung nicht, die bereits in jedem von uns wohnt.
Erwartungen spielen in der Zukunft und nicht im Jetzt.
Wie können wir im Hier und Jetzt sein, wenn unser Geist mit der Zukunft beschäftigt ist?
Der Mensch denkt immer, dass er noch etwas erreichen muss, um glücklich zu sein.
Wenn du allerdings alles so lassen kannst, wie es ist und vor allem dich so lassen kannst, wie du bist, kannst du auch endlich mitten im Hier und Jetzt sein und bleiben.
Sei während des Zazen einfach mit allen Sinnen und mit aller Achtsamkeit in diesem Moment, ohne etwas zu wollen, ohne etwas zu erwarten. Mit fortschreitender Übung wird es immer einfacher werden.
Dann wirst du sehen, dass dieser Moment im Hier und Jetzt die ganze Erleuchtung dieser Welt beinhaltet, du schon längst erleuchtet bist und auf gar nichts mehr warten brauchst.
